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Atmosphärisches Wochenbuch

Unsere deutschen Hilfs-Verben - Tipp für Präsidenten

Matthias Ohler am 21.12.2011

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Es sind die Nuancen im deutschen Verben-Dschungel, bei denen wir Hilfe suchen, wenn wir in Bedrängnis kommen. Ein schönes Fallbeispiel gibt die Süddeutsche Zeitung heute wider.

Zitat: "Die Unternehmerin Angela Solaro-Meyer bezeichnete die Urlaube in ihrem Haus auf Norderney als rein privat. Die Inhaberin eines Süßwarenfachgeschäfts auf der Nordseeinsel bestätigte im Sender MDR Info, dass Wulff 2008 und 2009 bei ihr Ferien gemacht hatte. Sie bestritt aber nachdrücklich, dass es dabei um geschäftliche Dinge gegangen sei: "Das ist eine rein private Freundschaft. Ich würde niemals Vorteile davon haben wollen", sagte sie."

... haben wollen. - - Gehabt schon? Aber nicht wollen?

So kann man auch Maschmeyers Werbespende für Wulffs Werbebuch mal betrachten: Wulff hat keine Vorteile haben wollen können, weil er nichts hat wissen können von der Bezahlung der Werbung, und wenn eventuell hätte wissen können, sicher nicht hätte wissen, geschweige denn haben wollen.

Wenn es die Zeit zuließe, würde ich mich gern noch für ein Jurastudium einschreiben wollen, vielleicht sogar müssen. Hat jemand einen Tipp, wo man das online am besten kann? Die Khan-Academy hat bislang nichts.

 

SZ-Bericht im Ganzen:

http://www.sueddeutsche.de/politik/bundespraesident-unter-druck-maschmeyer-finanzierte-werbung-fuer-wulff-buch-1.1239437

 

 

Kommentare

23.12.2011

Raimund

Das ist ja das Dumme, dass wir es nie ganz im Griff haben, was wer mit uns macht bzw. was aus aus uns gemacht wird, oder wer uns wann, aus welchem sozialen Feld, welche Absichten oder Nichtabsichten, Mitwissen oder Nichtwissen unterstellt. Aus mir haben Seminarteilnehmer mal einen "Skilehrer" gemacht. Durch Zufall erfuhr ich davon. Ich hätte es doch ahnen können, sagten alle einhellig, als ich überrascht war. Als ich es dann wirklich wußte, was man von mir annahm, wollte mir keiner so recht glauben, dass ich nie Skilehrer gewesen war. Und dass ich nicht gewusst hatte, was allgemein erzählt wurde über mich, wollte mir auch keiner glauben. Nun, ich hatte aber einen Vorteil durch die Diskussion. Neue Seminarteilnehmer, die mich noch nicht kannten, begrüßten mich amüsiert als ihren "Skilehrer", in Anspielung auf das Seminar, das folgen sollte. Das Eis war dadurch immer gleich gebrochen. So passieren die Sachen, leider aber auch so, dass man manchmal de A-Karte zieht, durch solche Gschichteln. Neudeutsch: Storytelling. Ob da die Juristerei wirklich weiter hilft?

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