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Atmosphärisches Wochenbuch

Krügers Feierabend(ab)dichtung

Raimund Schoell am 08.11.2011

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Feierabend. Krügers Innenwildnis schlägt sich Bahn, weiß nicht, worauf sie hinaus will, ist einfach da und breitet sich stoßweise aus, bis in die Fingerkuppen. Mühsam zurück gehaltene Gefühlskolonnen, die endlich, hier auf der braunen Ledercouch, durch rotweingeweitete Venen, passieren dürfen. Erdnüsse, in kleinen Bögen durch die stickige Wohnzimmerluft geworfen und in den Mund gegolft. Flupp. Dann der Griff zur Fernbedienung. Berlusconi, dieses Wachsgesicht, hält sich. Darf nicht wahr sein. Und wie war das heute noch mal? Was hat sich dieser Lacher schon wieder geleistet? H. Lacher, dieser elende Parasit und Schleimbolzen, fett auf (m)einer A12-Stelle sitzend. Der, der mit jedem Atemzug nur noch laut vom Vorruhestand träumt und täglich lauthals Kreuzworträtsel löst. Schließlich ein Klopfen und Pochen an die Kopftür. Sesam öffne dich. Krügers Griff zum Stift. Explosion und Urknall des ausgekotzten Wortes auf weißem Papier:

Tage vergehen,

mit ein wenig Chuzpe

lässt sich’ überstehen.

Lacher der Barsch,

morgen blas ich ihm den Marsch

dem Arsch.

jetzt aber geh ich ins Bett

und denk ganz nett

lieber an die 

Anett.

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Ach ja, und morgen das Tanken nicht vergessen. Fahre schon seit zwei Tagen fahrlässig auf Reserve.

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