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Atmosphärisches Wochenbuch

Fundstück

Matthias Ohler am 28.02.2013

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Wir Menschen

 

Wir Menschen kreisen um die Sprache wie Planeten,

von ihr beschienen, sehen wir uns an.

Wir dreh´n uns um uns selbst in unsern Herzgebeten

und schauen auf die Andern wie im Bann.

 

Wir meinen gern, wir sähen alles in dem Licht,

das in Begriffen derzeit auf uns fällt.

Die grade andre Seite Andrer seh´n wir nicht,

und unsre ist den Andern gleich verstellt.

 

Was abseits dreht, ist nicht ins Licht zu zwingen,

es schiebt sich ein, wenn Zeit ist, sich zu zeigen;

dann ist es auch nur vorne, und nicht mehr.

 

In nur ein Licht ist gar nichts ganz zu bringen.

Wohin sich sprachlos unsre Wesen neigen,

dort ist die Liebe. Das ist schön, und schwer.

Kommentare

02.03.2013

deaXmac

Es scheint nicht so ganz einfach zu sein,
"die zwei Seelen, ach in meiner Brust" in einer Form zu vereinen.

Oder gelingt es Manchen doch...?

Liebes-Lied
Wie soll ich meine Seele halten, daß sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.

Rainer Maria Rilke

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