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Atmosphärisches Wochenbuch

Reisegedanken

Raimund Schöll am 06.04.2011

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Auf Geschäftsreise zu sein bedeutet für mich oftmals ein Eintauchen in einen gleichsam schwebenden Zustand. Obwohl ich meistens eine schwere Tasche mitschleppe und der Tag ereignisreich verlief, wird mir leicht. Besonders an Flughäfen, wenn abends das künstliche Licht einsetzt und alle Gegenstände in dieses typische Flughafenhell getaucht sind, glättet sich so manch innere Welle, versetzt einen die Atmosphäre woanders hin. Beim Warten auf den Abflug sieht man in müde, manchmal ausgelaugte Gesichter. Wie mag der Tag für den Anderen gelaufen sein? Auch Körperchoreographien sind zu besichtigen. Hübsche junge Frauen, die leer vor sich hin starren, Geschäftsmänner, die wie Körner pickende Vögel hektische Blicke auf ihre Uhren werfen während das Flughafenpersonal geschäftig vorwärts eilt. Es gibt keine Vorschrift wie sich zu verhalten sei, dennoch ist berechenbar, wie wir uns an Airports geben, ist vorhersehbar, was wir dort tun, denke ich. Dies kann befremden, es kann aber auch beruhigen.

Mehr als eine Stunde später...

Inzwischen sitze ich schon eine ganze Zeit lang am Fenster meines Fliegers. Ich sehe auf den Mond, der kitschig gelb am Himmel steht. Hier und da ein paar zerstreute Gedanken. Die Dunkelheit verabschiedet nun auch hier oben die letzten Reste des Tages. Unter mir scheinen schon die ersten Stadtlichter auf. Der Eisenvogel hebt zur Landung an. Wieder ein Flughafen mit seiner Atmosphäre, die einen auffängt bevor es dann weiter geht - an den endgültigen Zielort, wie es so schön heißt.

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