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Atmosphärisches Wochenbuch

System- und Sphärenmigranten

Matthias Ohler am 18.06.2011

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Du bist zum ersten mal dabei bei einer Tagung einer bestimmten Ausrichtung im beraterisch-therapeutisch-retterischen Bereich. (Retterisches haben alle therapeutischen Ausrichtungen) Du weißt also noch nicht, wer hier wirklich Bedeutung zugeschrieben bekommt oder sie sich vorerst selber zuschreibt, aber den Habitus schon mal trainiert. (Das merkt man aber schnell, weil es hierfür systemübergreifende Muster zu geben scheint) Du könntest sagen: Du ist in der Sphäre angekommen, in der Atmosphäre noch nicht. In oder aus verschiedenen beraterischen Systemen fallen die Einladungen dazu sehr verschieden aus. In verhaltenstherapeutischen anders als bei TZI- oder AufstellerInnen, wieder anders bei Systemaktanten, die sich eher dem Business-Bereich zuordnen, noch mal anders aus systemischen Systemen. Besonders interessant wird es, wenn sich bei größeren Veranstaltungen Systemszenen mischen.

Atmosphärologische Kompetenz und Selbstreflexion ist für System- und Sphärenmigranten sehr hilfreich. Zum Beispiel die freiwillige Selbstkontrolle für die Westentasche, über die man sein Aktiv-Passiv-Erleben in Bezug auf die gerade seiende Amtosphäre prüfen kann: mach ich was, mach ich nix? Was mach ich schon, merk´s aber nicht, weil ich noch nicht weiß, was man hier macht, wenn man macht, was ich mach? Und wie schauen die grad aus, die offenbar auch bezogen auf mich die gleichen Fragen haben?

Jerome B. Catillon: „Das Leben ist manchmal nicht leicht. Philosophieren ist auch nicht leicht. Es erleichtert aber, das Leben zu leben.“

Kommentare

18.06.2011

schoell

Manchmal ist es der selbstvergessene Selbstverständlichkeitshabitus (Professor in der Vorlesung), der einlullt. Manchmal aber auch der eintrainierte (werd´ ich schon als Startrainer wahrgenommen?) oder sogar der inszenatorische (was muss ich tun, um in noch öfter in diese Talk-Show eingeladen zu werden?). Kongresse sind lustig, genauso wie Museumsbesuche oder Theaterauffühungen spaßig sein können, selbst dann wenn die Künste, die dort zelebriert werden, bisweilen abgehangen und langweilig ausfallen sind. Danke :)

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