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Atmosphärisches Wochenbuch

Frei-Zeit?

Raimund Schöll am 21.07.2013

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Was ist Freizeit? Zeit, die frei ist, klar. Eine Zeit, in der man sich zu nichts Bestimmtem gezwungen sieht? Einverstanden. Aber müsste man streng genommen nicht sagen, Freizeit ist, wenn in der Zeit erst mal nichts Bestimmtes enthalten ist? Freizeit also als eine Frei-Von-Etwas-Zeit oder einfach nur Leerzeit?

Wenn eine nun sagt: Ich geh am Sonntag vormittags immer was schnitzen, anschließend laufe ich durch den Wald, und wenn das dann rum ist mache ich....Was ist dann? Oder ein anderer, der jeden Tag zehn Stunden arbeitet. Kann man es Frei-Zeit nennen, wenn der sagt, in den wenigen Stunden seiner freien Zeit spiele er mit seinen Kindern, treffe sich mit Bekannten und kümmere sich um den Garten?

Na ja, wahrscheinlich geht es bei der Freizeit doch nicht um echte Frei-Zeit. Wenn der Gartenteich leer ist, pflanzt man ja auch Seerosen, setzt Fische ein und tut vielleicht noch ein paar Algen dazu. 

Und spricht man von „Freizeitaktivitäten“ und weniger von „Freizeitpassivitäten.“ Kaum einer sagt ja: In meiner Freizeitpassivität neulich hab ich nichts gemacht. Auch in seinen Lebenslauf schreibt keiner rein, Freizeitpassivitäten: schauen, riechen, hören, schmecken sitzen, atmen, stoffwechseln.

Und was ist mit Freizeitstress? Nun gut, da könnte Folgendes sein:

Wenn einer zu viel in den Teich tut, kann der schon mal kippen.

Ein Bekannter hat mir neulich erzählt, das Schönste für ihn sei, wenn er in seiner freien Zeit seinem liebevoll angelegten Garten beim Prozessieren zugucken könne. Frei-Zeit?

(O.G.)

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