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Atmosphärisches Wochenbuch

Endlich!

Raimund Schöll am 22.09.2014

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Fast hätte man ja den Glauben verlieren können. Putin gefällt sich von Monat zu Monat mehr im neoimperialen Gehabe und bei uns hier im Westen fällt vielen nichts besseres ein, als ihn dabei irgendwie zu verstehen. So viel seltsam anmutende Empathie für einen zündelnden Autokraten, der selbst die eigenen Leute dabei bedenkenlos verheizt? - selten erlebt bisher. Ein Phänomen! Und nun? Endlich stehen die Russen selbst auf gegen den Machtkomplex ihres Potentaten. Chapeau! Das brandgefährliche Pokerspiel des Präsidenten gefällt also nicht jedem in Russland. Die Opposition lebt. In Moskau demonstrierten heute über 26.000 Menschen recht verständnislos gegen Putins Ukraine-Politik. Und dies wird vermutlich erst der Anfang gewesen sein. Hoffentlich hören die Empathiker im Westen diese Signale - und dies möglichst genauso empathisch. Sonst glaub ich wirklich bald an gar nichts mehr.

(O.G.)

Kommentare

23.09.2014

Matthias Ohler

Stimme zu. Allerdings ist zu bedenken: In den inszenierten und inszenierenden Medien gibt es nur medial Inszeniertes. Und damit meist ums Rechthaben. Das ist für versuchte Verstehensproesse oft fatal.

23.09.2014

O.G

Jede Form des Verstehens der anderen Seite ist unabdingbar und Grundlage zur Lösung, auch und besonders in politischen Konflikten. Was die Nützlichkeit angeht ziehe ich das unaufgeregte rationale Verstehen im Prozess allerdings dem medial inszenierten Verstehen vor. Wer sich als Versteher der anderen Seite versteht, sollte auch die eigene Position kennen. Und da ist möglicherweise etwas verrutscht in den letzten Monaten .

23.09.2014

Matthias Ohler

Die Charakterisierung noch jeden Versuchers, der analysieren will, was geschieht und geschehen gemacht wird, als "Putin-Versteher", ist ein zu durchsichtiger Versuch, was geschieht zu individualisieren - sowohl auf Seiten der Versucher als auf der des Geschehens (Putin). Um für eigene Affekte Adressen zu haben, ist das verstehbar. Nützlich ist es nicht.
Abgesehen davon ist es sicher nützlich, zu versuchen, Putin zu verstehen - als Akteur in sozialen Systemen. Das Tätschel-Verstehen der Friedensbewegten ist da eher so bedeutungslos wie dürftig.

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