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Atmosphärisches Wochenbuch

Ach du dicke Wurst

Raimund Schöll am 13.03.2013

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Bei uns hier geht heute - neben dem Alte-Männer-In-Talaren-Papstwahl-Weißer-Rauch-Gedöns - ein lustiger Aufreger durch die Gass. „Wiesn-Wirte wütend“, titelt die Münchner AZ im Lokalteil. Der Hintergrund: Die Firma Meica aus dem norddeutschen Ammerland möchte den modernen Verbraucher ab sofort mit vier Rostbratwürstln auf Kraut und Kartoffelpüree, das Ganze eingeschweißt im Plastiktschälchen, mit weiß-blau gerautetetem Folienüberzug, beglücken. Ebenso stehen für den Stop-To-Go-Kulinariker bayerische Weißwürstl im trüben Wasserglas im Regal bereit. 

Auf die interessierte Anfrage bei Meica hieß es: „Mit den ‘Wies’n Wirt‘ Produkten (so heißt diese Produktreihe) möchten wir unseren Verbrauchern einen teil der typischen Atmosphäre eines Biergartens oder Gartenlokals, wie sie in ganz Deutschland zu finden sind, nach Hause bringen.“

Ganz abgesehen, dass sich die Wirte-Wut wohl hauptsächlich dem Namen 'Wiesn-Wirt' verdankt - schließlich kriegt man eine dicke rote Wurst, im norddeutschen Grünkohl liegend, seit Jahren schon in ähnlicher Form um die Ohren bzw. den Mund gehauen, und bis jetzt hat sich noch keiner aufgeregt - wäre die viel interessantere Frage:

Welche Stimmung muss vorherrschen, wenn einer von solchen atmosphärischen Angeboten esstechnisch Gebrauch macht. Verzweiflung? Depression? Masochistische Abwehr? Genau wissen tut man's nicht.

Aber die mögliche Zielgruppe wäre hiermit schon mal genannt. Für Meica.

  

Kommentare

24.03.2013

deaXmac

Mit \"Ach Du dickes Ei\" geht es mir eigentlich ähnlich. Aber mittlerweile finde ich es eher zum Lachen. Der Rest steht ab @69 aufwärts.
http://www.carl-auer.de/blog/simon/boldrini-und-grasso/comment-page-2/#comment-48738

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