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Atmosphärisches Wochenbuch

Nochmal Minsk

Raimund Schöll am 14.02.2015

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Wenn Putin allerdings nicht schnell beidreht und die Waffenstillstandsvereinbarungen von Minsk ignoriert, indem er erneut das Gegenteil tut von dem, was er mitvereinbart hat, fürchte ich, werden bald die atmosphärisch weniger Begabten das Heft in der Hand halten. Und dies steht zu befürchten: Von schweren Kriegsgerät ist heute die Rede, das von Russland aus in die Separatistengebiete transprotiert werde. 

Dass er damit im Westen gerade die Falken in die Gänge setzt, scheint ihm Kalkül. Er spielt mit seiner Art der Negativ-Atmosphärologie, frei nach dem Motto: Hauptsache die Suppe kühlt nicht ab. Es ist die Klaviatur des trotzigen Straßenjungen, die Putin mit allen Mitteln bedient. Ich provoziere also bin ich!

Bleibt zu hoffen, dass wir im Westen das Spiel durchschauen. Wenn Putin mit seinen Mannen die Straßenjungenkarte spielt, sollten wir freundlich konsequent die Wirtschaftskarte ziehen. Als ich als Junge auf der Straße war, war mir klar: Meine Gegner lassen mich nur in Ruhe, wenn ich auch mal eine aufs Maul gebe. Aber auf meine Art. Mit dem Kopf!

Kommentare

14.02.2015

Raimund

Für diese Vereinfachung eignete sich Berlusconi einst besser, kommt mir vor. Putin gehört da einer anderen Kategorie an. Aber ich verstehs ja. Mein Systemtheoretiker in mir sagt ja auch: Die Dinge sind nicht so einfach wie sie scheinen, also komplex! Und weiß Gott sollte man hier nicht auf eine Einzelperson fokussieren . Mein Aberer wiederum sagt aber: Komplexe Systemlogiken drücken sich hin und wieder recht nonchalant über einzelne Personen aus. Das was Putin macht, könnte man auch als solide und gut angelegte strukturelle Koppelung mit der Stimmungslogik seines Volkes bezeichnen. So beliebt wie jetzt war er noch nie.

14.02.2015

Matthias Ohler

... entscheidbar gemacht, sollte das im Vorkommentar heißen

14.02.2015

Matthias Ohler

Ja, hat er. Es ist das klassiche Beispiel dafür, wie aus Mehrhirndenken und folgendem Handeln etwas Katastrophales gezimmert wird, das hinterher einem Einhirndenken (eines Strassenköters oder was immer) zuadressiert wird. Putin eignet sich dafür hervorragend - man wird ihn aber nicht mehrenden Bundestag einladen, sein Hirn zum sprechen zu bringen. Der Konflikt wird einfach in einfache Kategorien geschubst und dann moralisch leicht entschuldbar gemacht.
Mir ist sorglich.

14.02.2015

Raimund

Na Straßenköter? So weit würd' ich ja nicht gehen Dafür hat er zu viel Hirn.

14.02.2015

Matthias Ohler

Das spielt mir die Wirtschaftskarte zu eskalationsfördernd aus, statt als Attraktor. Der Ukraine helfen, wirtschaftlich zu florieren (wie übrigens auch Griechenland), das wäre viel entscheidungserleichternder bei allen anderen Optionen - und würde helfen, herauszufinden, ob Putin der Strassenköter ist, als der er - warum nur? warum? braucht man einen, dass Treten sich legitimiert? - immer dargestellt wird.

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