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Atmosphärisches Wochenbuch

Simulation - eine Anfügung

Raimund Schöll am 11.12.2011

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Berufssimulatoren als Erholungsreise in die Kybernetik 1. Ordnung?! Klasse Idee (nach Facebook: gefällt mir!). Man könnte  vielleicht auch sagen - der Simulator als Fahrstuhl in eine Welt, in der noch alles seine Ordnung hat. Wo schwarz noch schwarz und weiß weiß ist. Wenn schon keiner mehr vermag, uns das große Ganze zu erklären, keiner mehr mit einem großen Entwurf rumwedelt, außer der Papst vielleicht oder ein paar präpotente Wirtschaftswissenschaftler, wie verheißungsvoll könnte es da sein, einfach stundenlang, zu Hause in der warmen Stube am Computer, ein paar Runden mit einem funktionierenden Schneekehrer zu drehen. Ich sehe ihn schon bildlich vor mir, den Bank-Manager, nachts heimlich zwischen drei und vier Uhr morgens die Kehrmaschine am Frankfurter Hauptbahnhof bedienend, oder den Ethikprofessor mit dem Laubbläser, ehrenamtlich im Kleingartenverein unterwegs.

Ohnehin sollte man sich heutzutage wieder verstärkt mit der eigenen Kleinheit befassen dürfen, finde ich. Nicht bedeutender, machtvoller, durchblickender sollst du werden, vielmehr bescheidener kleiner, wäre die unmoderne Maxime. Ein Kontrast zu Deutschland sucht den/die....

Besonders für die, die sich für sehr bedeutend halten, könnte der Berufssimulator vielleicht der therapeutische Ausweg aus der Hybris sein. Die Grammatik des passenden Werbeslogans dazu könnte ungefähr so gehen: Lassen sie die 2. Ordnung 2. Ordnung sein, werden Sie bescheiden, denken Sie nicht, fahren Sie Traktor auf einem Kartoffelacker. 

J.J. Rousseau lässt grüßen.

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