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Atmosphärisches Wochenbuch

Mitteilungen aus der Saugglocke

Raimund Schoell am 25.05.2015

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Was das Sorgen angeht, bin ich in fataler Weise eine geeignete Geburt. Ich hechle jeden Sonntag den Farnen in der Natur hinterher, ja ich verzehre mich nach ihnen, ohne sie je zu berühren. Es ist ein Schauspiel, diesen Farnen beim Gedeihen in der Sonne zu zu sehen und das Spiel des Windes dabei völlig ungerührt zu betrachten. So gesehen bin ich ein Meister des Verweilens in der Sehnsucht, ohne mich um die Naturwissenschaften und wie sonst all die Religionen heißen, zu kümmern, welche das Tier ja nicht erschaffen hat. Ich denke gerade an Annemarie, sie ist ein gutes Beispiel. Annemarie läßt kein gutes Haar an den Farnen, weil Annemarie nie und woran auch immer ein gutes Haar gefunden hat. Diese Tatsachen, von denen ich hier berichte, sind aber nur ein Anfang vom Ende. Ganz sicher werde ich noch andere Mitteilungen aus der Saugglocke machen. Ich bin ja kein Aufgeber, war ich nie einer, eher ein Geber, keiner der es bisher gut geschafft hat zu nehmen. Ausser in jenem Lokal in der Peripherie, dort gibt man mir, weil es mir schmeckt und mich keiner dabei sieht. Ich rege mich dort immer ab und bin ganz unbekannt, selbst mir selbst gegenüber. Das kann man nur einen Vorteil nennen, bei all den Nachteilen, die sich daraus und für die Welt ergeben.

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