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Atmosphärisches Wochenbuch

Rösner's Abendgang

Raimund Schöll am 18.10.2011

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Geruch von verbranntem Ofenholz durchzieht die Kleinstadtluft. Auf dem Nachhauseweg, bei Nebelniesel, geht er wie immer die schwach beleuchtete Straße entlang. Vorbei an barocken Wohnzimmern, posierenden Stehlampen und angeberisch thronenden Blumenvasen. Hin und wieder ächzt es aus den Vorgärten heraus. Ach ja, Tannenatmen! Und da am Ende der Straße grüßen die bleichen Hausgesichter mit den spitzen Hüten auf den Köpfen. Auch Frau Sielmann sitzt wieder in ihrem Schaukelstuhl, singt an Socken strickend unter röhrenden Hirschen alte Kindermärchen vor sich her. 

Abendgang, vor allem im Herbst - spinnt einen ein in sein Zauberspiel, behütet alte Kinderträume, lässt einen gut nach Hause kommen, wenn man will. Vor allem nach stressigen Arbeitstagen. Kurz vor seiner Haustür zückt Rösner noch übermütig seinen Hut und grüßt höflich die Straßenlaterne.  

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