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Atmosphärisches Wochenbuch

Absaufen

Matthias Ohler am 30.08.2015

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Wenn das Wasser aus der gebrochenen Leitung dir durch sämtliche Decken und Wände und Böden deines Hauses geflossen ist, und durch Schränke, Kleider, Seifen und Becher und so vieles andere, und es nun da drin steht in den Decken und Wänden und Böden und Jacken und Gläsern und Tassen und Büchern und Bildern und Tüten und Taschen und Regalen und Tischen, und du es herausziehen musst, so wie du selber ausziehen musst aus deinem Haus, dann steigt deine Empfindsamkeit. Du hast grossartige Nachbarn, die sich dir mit allem, was sie haben, zur Verfügung stellen. Du hast helfende Familien. Du hast viel Zeug. Und du hast Chancen zu verstehen. Denn du musst nun so was wie flüchten. Und du kannst. Und hast sogar einen gewissen Zeitrahmen. Und du bleibst in deinem Land. Und du brauchst keinen Schlepper. Du musst nicht riskieren, in noch viel viel größerem Wasser mit dem kläglichsten Rest deiner Habe selbst abzusaufen. Oder, wenn du zu spät fliehst, misshandelt oder umgebracht zu werden. Und du erträgst es noch schlechter als bis hierher eh schon, wenn geblaselt wird von Schmarotzern und Leuten, denen alles in den Arsch geschoben wird. Und du würdest denen gern den Arsch versohlen, die so verstehens- und herzensbeschränkt sind. Und wer weiß, vielleicht tust du´s gelegentlich. Kräftig. Das Gefühl einer Bereitschaft ist da. Bedenkt Victor.

Kommentare

31.08.2015

Piepmatz

Gegen Dummheit ist halt kein Kraut gewachsen - Nach wie vor. Vorschlag: Ein paar Rassisten aus Sachsen einpacken und einfach im TUI-Schlauchboot aufs Mittelmeergewässer mit denen. Unter freundlicher sozialpädagogischer Begleitung natürlich. Weichkochen und dann im Aufnahmelager Proteste der einheimischen Bevölkerung organisieren. Nazis raus, Nazis raus. Für die anschließende Reflexionsrunde daheim würde ich mich gern zur Verfügung stellen.

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