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Atmosphärisches Wochenbuch

Frieren

Matthias Ohler am 22.01.2013

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Die Wetterverhältnisse erlauben wieder einmal interessante Studien auf Autostraßen über die zwischenmenschlich-atmosphärischen Verhältnisse in Deutschland. Besonders viele Fahrer der Automarken, die mit besten Winter-Fahreigenschaften beworben werden, scheinen sich diese Werbungen besonders zu Herzen zu nehmen und bedienen ihre Fahrzeuge entsprechend. Ähnlich den Trägern von Jack-Wolfskin-Klamotten zeigen sie Spuren einer gelangweilten, unterschwellig genervten, riskierfreudigen Vereinsamung, die signalisiert: Mir ist warm, mir ist sicher, mir ist egal - und die Welt gibt, wie wundersam, die Kälte dazu, die es dafür braucht. Da ruhig zu bleiben, fällt schwer. Wohl dem, der noch wirklich kälteempfindlich ist.

Alexander Solschenizyn (darf man den noch zitieren?) in "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch": Wer im Warmen sitzt, kann einen Frierenden nicht verstehen.

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