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Atmosphärisches Wochenbuch

Montagsgedenke

Raimund Schöll am 07.09.2015

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Maurice ist unterwegs. Er denkt: Hm, dort ist ein Stein. Aber sollte es nicht besser heißen: Dort ist ein Stein und ich bin Teil des Steins?! Oder: Dort steht eine Eiche. Wäre es nicht realistischer zu sagen: Die Eiche, die dort steht, steht dort auch als ein Teil von mir?! Ich bin ein Teil der Eiche oder sie von mir?! Und: Dort auf dem Stein sitzt ein Menschenbruder oder eine Menschenschwester. Wäre es nicht folgerichtig zu denken: Dort sitzt ein Menschenbruder oder eine Menschenschwester auf dem Stein, und ich bin Teil des Steins sowie Teil des Menschenbruders oder der Menschenschwester?! Maurice denkt über einen möglichen und folgereichen Denkfehler nach. Nämlich den der jahrhunderte währenden Konstruktion des Menschen als einen Weltfremdling (Diderot, Descartes, Kant, Schoppenhauer, Heidegger, Watzlawick etc.): Da ist die Welt und hier bin ich, hier sind wir! Aber sind wir denn wirklich derart weltfremd, der Welt also entrückt, dass wir sie nur von uns aus denken oder konstruieren können? Wie können wir Fremdlinge hier sein, wenn wir ja - wie auch immer konstruiert - von Anbeginn (seit dem Urknall) Teil dieser Welt sind?! Läßt sich die Welt nicht auch von der Welt her und nicht nur vom Menschen aus denken?!
 
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