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Atmosphärisches Wochenbuch

Abbado: Musik und Theorien

Matthias Ohler am 23.06.2013

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"Die Magie eines lebendigen musikalischen Augenblicks lässt sich nicht durch dirigentische Kommandos erzwingen. Sie ereignet sich, oder sie ereignet sich eben nicht. Das ist etwas ganz Zartes, Fragiles. Dafür muss der Dirigent mit dem Orchester zunächst einmal eine Atmosphäre der Offenheit schaffen, ein wechselseitiges Vertrauen. Darin besteht seine Führungsarbeit." (...) "Ich lasse auch oft Gruppen einzeln spielen, aber nicht, weil sie eine Korrektur brauchen, sondern für die anderen. Damit die hören, was zum Beispiel die Holzbläser an dieser Stelle gerade spielen." Einsichten Claudio Abbados, eines glücklichen Musikers.

Mit Theoriekonzepten ähnlich zu arbeiten, sollte sich stärker etablieren. Allerdings schiene mir besser, hierbei auf Magie - die in musikalischen Kontexten recht unverdächtig auftreten kann - und Augenblicklichkeit zu verzichten und stattdessen, etwas schlichter, von Schönheit und zeitweisen Gewissheitschancen (starker Kontingenz) zu reden.

Das lesenswerte, ganze Gespräch mit Claudio Abbado findet man in der aktuellen ZEIT No 26, 20. Juni 2013, S. 50 f.

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