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Atmosphärisches Wochenbuch

Straba

Matthias Ohler am 25.04.2013

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Die Straßenbahnen wurden ja, nachdem sie zuerst so gefeiert und, wie so vieles andere, als vorweggenommene Zukunft gesehen wurden, schon bald auch als Hindernisse erlebt, besonders für den schnell wachsenden Autoverkehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Gleis um Gleis wieder abgebaut. Ein Höhepunkt dieser Entwicklung: Die Bahn durch die Heidelberger Hauptstraße, die dem FußgängerInnen-Projekt als im Wege stehend - oder eher fahrend - betrachtet wurde, musste weichen. Würde heute wahrscheinlich nicht mehr so entschieden. Die Bahnen wurden in den letzten Jahren sogar erweitert, sowohl die OEG (Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft, als solche aber nicht mehr selbstständig) als auch die Straßenbahnlinien.

Nun war in der Region Heidelberg-Mannheim Streik angesagt. Entsprechend viele Mega-Staus gab´s durch Umsteiger von Bus und Bahn ins eigene Auto. Eine Kollegin, die täglich mit dem Auto zur Arbeit fährt - ob nun die Bahn spurt oder nicht - hat allerdings berichtet, sie sei viel besser durchgekommen als sonst, da das Hindernis Straßenbahn gefehlt habe. (Sie muss eine Strecke nutzen, an der parallel zwei Bahnen fahren.) Spricht das nun dafür, dass man diese Linien einstellen oder zumindest ausdünnen kann? Ihr Nichtbetrieb hat vielleicht zu mehr Autos geführt, die aber besser durchkamen. Man wird vielleicht etwas ablesen können an der zukünftigen Auslastung.

Ein Nebeneffekt des Streiks und der dadurch steigenden Autonutzer: Plötzlich ungewohnt tiefe Spritpreise, beim Diesel gar 132,9, die es lange nicht gab. Schon lange vermute ich ja, dass die Mineralölkonzerne versuchen, Aufmerksamkeit auf das Thema Spritpreise zu lenken, damit sie dadurch auf Autofahren fällt. Und nun darauf: Es ist sogar günstiger als gedacht. Und streiken kann man da nur selber.

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