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Atmosphärisches Wochenbuch

An alle Meeresurlauber

Raimund Schöll am 23.07.2011

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Das Meer, wellend rauschend schmatzend glucksend schäumend plätschernd brausend, gefräßig nach Land schnappend, im nächsten Augenblick zart, zaghaft und schüchtern den Krebsgang probend, verrichtet unter grauen und blauen Himmeln seit Jahrmillionen täglich sein ewig gleiches Geschäft. Nie wird es müde, nie steht es ganz still oder knickt ein gegenüber den härteren Materien. Es reckt stets den Hals und hält sich, noblesse oblige, fest im Korsett seiner himmlischen Eigenschaften. Als Gast, am liebsten an flach abfallend sonnigen Ufern, nimmt es dich und deinen zivilisationsgeplagten Corpus auf in seinen Schoß, der ausgelaugt, des Funktionierens müde seine gute Form zurück verlangt. Wenn du dich ihm hin gibst, dem Meer, birgt und wiegt es dich wie eine Amme und sagt dir beizeiten ganz persönlich sein Gedicht auf. Bist du also dort das nächste Mal, lausche und tauche vorbehaltlos ein in die Wasserseelen, dann werden dich im richtigen Augenblick auch noch die Meerjungfrauen küssen.(O.G) 

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