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Atmosphärisches Wochenbuch

Alltagsatmosphärologie

Raimund Schoell am 12.07.2013

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Es macht mir Spaß, immer wieder anderen Orten zu sein, also genau dort zu sein, wo ich gerade bin. Dabei kann einem auffallen, dass das Rumorteln immer wieder kleine oder große Zaubereien vorhält, die sich aber nur dann als solche zu erkennen geben, wenn das eigene Zauberkästchen aufgeklappt steht. Zauber wäre atmosphärisch gesehen, wenn im Außen plötzlich etwas aus etwas für sich hervor tritt. Einen etwas anmutet quasi. Das kann ein Haus sein, eine Brücke, eine Blume, ein Käfer am Randstein, ein Mensch oder eine Menschengruppe oder der Klang eines Baches. Neulich als ich auf der Autobahn in Richtung Innenstadt unterwegs war, saßen da zB auf einmal auf einem schmalen Seitenstreifen im Rasen zwei Krähen. Die beiden saßen so dicht beieinander, dass der Eindruck entstand, ihr Gefieder hätte sich ineinander verschränkt. Das janusköpfige Vogelpaar im schwarzen Knäuel beobachtete recht cool das Geschehen links und rechts neben sich. Es guckte auf all die Autofahrer, die teils verbissen in ihren Autokäfigen saßen und darauf warteten, dass es im Stau weiter ging. Hin und wieder nickte es sich zu, so als wollte es sich darüber verständigen, was gerade geschah. Kabarettreif fand ich, dass kaum einer Notiz von den uns Menschen aufmerksam beobachtenden Vögeln nahm. Zauberhaft.

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