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Atmosphärisches Wochenbuch

Ein Verkaufsgedanke

Raimund Schöll am 05.02.2014

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Während eines Verkaufsgesprächs kürzlich hat er sich gefragt, wie notwendig es sei, dabei rum zu tricksen, also etwas vorzugeben, was nicht den Tatsachen entspricht. Der Käufer sagt irgendwas, was ihn oder den Sachverhalt in einem bestimmten Licht erscheinen lässt. De Verkäufer sagt irgendwas, was ihn oder die allgemeine Sachlage in ein bestimmtes Licht rückt. Ein Ritual, von dem jeder wisse, aber das keiner ernsthaft hinterfrage, wenn man nicht als Naivling da stehen will. Nun gut: er entschied sich in diesem Falle trotz alledem, dem Verkäufer gegenüber so wenig trickreich wie möglich zu sein. Und siehe da, je weiter seine Haltung ins Gespräch einfloss umso ehrlicher erschien ihm auch der Verkäufer. Das, was dann verhandelt wurde, war ein alles in allem angemessenes Ergebnis, für beide – ohne allzu großen Krampf.

Wozu eigentlich ständig der ganze Aufwand? fragte er sich anschließend. Warum erscheint es uns heutzutage nahezu zwangsläufig, in allen möglichen Kontexten - also nicht nur beim Verkauf - dem anderen möglichst viel vor zu machen? So tun als ob, und das vielleicht noch postmodern oder cool finden. Komische Zeit.

(O.G.)

Kommentare

06.02.2014

Sophie

Muss grad an die Anthtropologien verschiedener Kurse denken. In einem hieß es mal von Seiten eines Teilnehmers: "Am besten alles und jeden niederpacen !" Sehr lustig!

05.02.2014

Jerome B. Catillon

Na ja, bei all den Ausbildungen, die die, die sich dann da begegnen, so hinter sich haben? Frage Dich bei jedem Ausbildungsangebot: Welche Anthropologie wird Dir da mit angeboten? Wenn die Deiner Prüfung nicht standhält, wird sich die Ausbildung allenfalls insofern lohnen, als Du Dich drauf vorbereiten kannst, welchen Vertretern solcher Anthropologien Du begegnen wirst - zum Beispiel in Verkaufsgesprächen.

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