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Atmosphärisches Wochenbuch

Treppen

Raimund Schöll am 30.01.2013

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Geschosstreppen, Eingangstreppen, Balkontreppen, Fluchttreppen, Spindeltreppen, Wendeltreppen, gerade Treppen, freitragende Holztreppen, Betontreppen, Stahltreppen, Steintreppen. Wie viele davon bin ich in meinem Leben schon rauf und runter gegangen. 

Die Art des Gehens ist auf jeder Treppe anders, hab ich gemerkt. Auf der einen hast du einen festen Gang, die andere wackelst du mehr oder weniger rauf oder runter - bishin zum Eiern. Auf wieder anderen marschiert man fast, wenn man sie geht. An manchen Treppen kannst du dich fest halten, an anderen wieder nicht z.B. in Burgen oder wenn du einen Leuchtturm besteigst. Alle Treppen sind begleitet von ganz eigenen Tönen. Knarzende Treppen habe ich immer besonders gemocht. Ich ziehe sie den klimpernden oder dumpf klingenden Treppen vor. In manchen Häusern geht man die Treppen fast geräuschlos hoch, weil ein schwerer Teppich darüber liegt. In alten Reihenhäusern oder Villen sind die Treppenteppiche vielfach mit Goldleisten verziert - im altenglischen oder französischen Stil. 

Treppauf treppab. Wo und wann immer es möglich ist, gehe ich Treppen. Ich mag es einfach. Auch die Rolltreppen mag ich. Da kann man noch mit dem eigenen Schritt ein wenig Tempo dazu geben und dann noch die Fahrgeräusche als Begleitmusik. Wenn ich auf Treppen bin koppelt sich das Treppengefühl meistens mit Gerüchen. In vielen Häusern ist das Treppensteigen eine Zeitreise. Bist du in einem altehrwürdigen Gebäude und gehst die Treppen, gehst du automatisch all die Schritte, die schon Generationen vor dir gegangen sind. Treppen sind tägliche Begleiter. Sie tragen nicht nur dich, sondern auch dein Leben.

(O.G.)

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