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Atmosphärisches Wochenbuch

Habitus und Hoffnung

Matthias Ohler am 22.08.2011

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Was ist Hoffnung? Bessere Frage: Wann entsteht sie? Beim Lesen von Interviews, zum Beispiel. Wenn, wie vergangene Woche in der ZEIT, Winfried Kretschmann ohne jede Soufflier-Hilfe seitens der Journalisten, die ihn befragen - und die so viele Politiker zu benötigen scheinen - auf David Cameros vielsagende, aber nichtsbringende Helmut-Kohl-Attitüden, auf "Habitus" (im Zusammenhang mit Gemeinsamkeiten mit und Unterschieden zu Erwin Teufel), Hannah Arendt (Politik des Unerwarteten), "Denken" (als gegenüber Katastrophen lehrreichere politische Erfahrung) und Skepsis an den selbstzugeschriebenen Kompetenzen von Wirtschaftsvertretern zu sprechen kommt, keimt Hoffnung auf ein Niveau politischer Öffentlichkeit, das vielleicht ansteckend wirken könnte. Für eine Atmosphäre des Denkens und Entscheidens, die anderen Leuten mit anderen Habitus Chancen einräumen könnte, als sie so lange verlangt schienen. Mehr davon. Vielleicht kann sich der heimliche Kaiser Helmut Schmidt dann mal ausruhen. 

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