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Atmosphärisches Wochenbuch

Habitus und Goliath

Matthias Ohler am 31.01.2015

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SZ online heute über den frischen Finanzminister Griechenlands:

Unter Wirtschaftswissenschaftlern gilt Varoufakis' Stil als gewöhnungsbedürftig. Doch gerade sein Habitus dürfte Varoufakis im Wahlkampf für die Syriza-Partei geholfen haben. Kein Anzug, keine Krawatte - schon äußerlich zeige Varoufakis, dass er nicht Teil der jahrzehntelang etablierten griechischen Eliten ist, sagt etwa der Athener Ökonom und Wirtschaftsberater Jens Bastian.

Varoufakis ist selbst Wirtschaftswissenschaftler, und kein ungehörter.

Der kleine Film aus dem Jahre 2012 lässt das studieren:

https://www.youtube.com/watch?x-yt-cl=85114404&x-yt-ts=1422579428&v=KwY89ZuQWdc#t=421

Und nun? Der öffentlche Teil des Treffens des amtierenden Eurogruppenchefs und des amtierenden Finanziministers Griechenlands liess sehen, dass hier auch auf der Ebene habitueller Begegnung etwas Neues beginnt, und etwas gefährliches. Gefährlich sind allerdings besonders die Erwartungen aus der Gewissheit, der eigene Habitus sei alternativlos. Jetzt geht es darum, welcher der mächtigere sein darf. Martin Schulz beispielsweise warnte Alexis Tsipras körperlich eindrucksvoll, der werde bei einem Konfrontationskurs verlieren. Wenn man sich die beiden Vertreter im Boxring vorstellt, kann einem um Tsipras schon bange werden. Aber Angst vorm Knockout scheint derzeit besonders Goliath zu haben. Dabei geht es in erster Linie um den informationspolitischen Kampf: Wer hat das Hoheitsrecht auf Information und Interpretation? Auf die Alternativlosigkeit? Es tat noch nie gut, nur einen "Sportteil" zu lesen, nur eine "Sportschau" zu sehen, ja, nicht mal, nur eine Live-Übertragung.

Kommentare

01.02.2015

V.K.

Keine Chance gegen den Tsipras-Shuffle ;-)

31.01.2015

O.G.

Der Martin hat's schon drauf ;-)

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